Das Treffen findet am 08. bis 10. September 2017 in Frankfurt/Main statt.
Das ju*_fem_netz ist ein Netzwerk von Feminist*innen innerhalb & außerhalb der Mädchen_arbeit und ist offen für FLT*I*-Personen. Das Sternchen (*) steht an erster Stelle für eine undefinierte Offenheit und soll Menschen mit nicht binären oder neutralen Geschlechtsidentitäten die Möglichkeit bieten, sich zu verorten. Vor diesem Hintergrund und auf Basis von Erfahrungen schließen wir Cis-Männer zu diesem Zeitpunkt aus dem Netzwerk aus. Mit Cis-Männern meinen wir Menschen, denen bei Geburt das Geschlecht 'männlich' zugewiesen wurde, die in diesem sozialisiert wurden und deren Geschlechtsidentität mit dieser Zuweisung übereinstimmt. FLT*I* bedeutet für uns u.a., dass wir nicht vom Aussehen auf Geschlechtsidentitäten schließen wollen. Explizit wollen wir auch Trans*frauen einladen, da wir uns über Trans*mysogenie bewusst sind und die Erfahrung gemacht haben, dass sie in feministischen Räumen häufig von Ausgrenzung betroffen sind.
Wir freuen uns mit euch zu diskutieren, zu feiern und gemeinsam queerfeministische Utopien zu spinnen.
Adresse:
infrau e.V.
Höhenstraße 44 * 60385 Frankfurt am Main.
Für den Flyer einfach auf die Bilder klicken zum Vergrößern. Wahlweise kann der Flyer auch als .pdf-Datei runtergeladen werden, dazu einfach ganz runterscrollen und auf den großen Download-Button klicken.
Informationen zu den einzelnen Workshops
Für die jeweilige Beschreibung der Workshops einfach auf den Workshop-Titel klicken.
12.00 - 14.00 Uhr
Ehe für Alle? (von Franzi)
12.00 - 18.00 Uhr (mit Mittagspause)
Feministisch Mutter*sein?! (von Bianca & Lisa)
„Alles so schön bunt hier?“ – Schnupperworkshop zum Anti-Bias-Ansatz (von Miri)
16.00 - 18.00 Uhr
Von der Mädchenarbeit zur Mädchen*arbeit? - Diskussionsrunde (von Ioanna & Lotte)
Telling our personal stories through zines (with Kat)
In Verbindung, fallen lassen, fest verknotet und total gefesselt.... (von Sarah)
Workshopbeschreibungen
12.00 - 14.00 Uhr
Selbstinszenierungen von Mädchen* und jungen Frauen* (im Netz) zwischen sozialer Erwünschtheit und Empowerment
von Sinah
Mädchen* und junge Frauen* sind heutzutage vielerlei Anforderungen ausgesetzt – sie sollen schön, schlank, sexy (aber nicht zu sexy), heterosexuell, gesund und erfolgreich sein. Ein Scheitern an diesen Anforderungen wird oft als persönliches Scheitern empfunden und nicht als strukturelles Problem erkannt. Über die Selbstinszenierungen der Mädchen* und jungen Frauen* auf sozialen Netzwerken, wie Instagram, Snapchat, Youtube und in diversen Foren, werden unterschiedliche Formen des Umgangs mit diesen Anforderungen, dem Scheitern und Erfüllen erkennbar. Von Perfektion bis zur Sichtbarmachung eigener Schwächen und vermeintlicher Fehler und dem Feiern von Vielfalt, gibt es unzählige Variationen sich im Netz zu zeigen und zu präsentieren. Dabei spielen physische und psychische Gesundheit, Attraktivität, sexuelle Identität, Hautfarbe, Klasse und viele andere Bezugskategorien eine wichtige Rolle. Wir wollen uns eine Auswahl der unterschiedlichen Inszenierungen anschauen und dabei von den Mädchen* und jungen Frauen* selbst etwas über ihre Lebenswelt lernen.
von Franzi
Ambivalenzen der Normalisierung lesbisch_schwuler Lebensweisen am Beispiel der sogenannten gleichgeschlechtlichen Ehe. Input mit anschließender gemeinsamer Diskussion.
16.00 - 18.00 Uhr
Von der Mädchenarbeit zur Mädchen*arbeit? - Diskussionsrunde
von Ioanna & Lotte
Diskussion zu Haltungen, Konzepten, praktischen Konsequenzen und (politischen) Spannungsfeldern.
Telling our personal stories through zines
with Kat
In this workshop we’ll work with comics, text and collage to validate our stories and create small autobiographical zines to take home and/or give to friends. Participants don’t need any previous experience on the subject! Feel free to bring your own material too (letters, photos, dried flowers etc.).
This workshop will be bi-lingual, that is english and german, with english being the main thing so to speak.
In Verbindung, fallen lassen, fest verknotet und total gefesselt....
von Sarah
Der Workshop dreht sich um die verschiedenen Zugänge zum Thema Bondage, aus historischer, praktischer und Queer-Feministischer Perspektive. Hier könnt ihr, in sicherer und entspannter Atmosphäre, zuhören, anschauen und ausprobieren. Getreu dem Motto "alles kann, nichts muss". Ob als Einzelperson oder im Team. Zieht euch gemütlich oder sexy an und wer hat, kann gerne Seil, tape, Schals oder Literatur mitbringen. Ein Grundstock ist vorhanden. Wir freuen uns auf euch!
12.00 - 18.00 Uhr (mit Mittagspause)
von Bianca & Lisa
Wir fragen uns! Mütter_sein. Feministin_ sein. So weit so gut. Und feministisch Mutter_sein? Gar nicht so einfach - haben wir festgestellt. Wir wollen uns dazu mit Euch austauschen. Impulse voneinander bekommen & uns weiter fragen! Themen können sein: Bedürfnisse, Umgang mit Erwartungen, privates politisch, Normen & Werte umdeuten, was bedeutet care? ...
„Alles so schön bunt hier?“ – Schnupperworkshop zum Anti-Bias-Ansatz
von Miri
Der Anti-Bias Ansatz ist ein Ansatz aus der antidiskriminierenden Bildungsarbeit, der zu Beginn der 1980er Jahre in Kalifornien von zwei Pädagog_innen und ihrem Team entwickelt wurde. Zu Anfang
der 90er Jahre wurde der Ansatz auch in Südafrika bekannt und kam Ende der 90er Jahre über das Projekt ‚Vom Süden lernen’ nach Deutschland. Heute wird in Deutschland in verschiedenen
(pädagogischen) Feldern mit dem Ansatz gearbeitet – mit Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen.
Anliegen der Anti-Bias-Arbeit ist es, über Einzel- und Gruppenübungen eine (selbst)erfahrungsorientierte Auseinandersetzung mit den Themenfeldern Diskriminierung, Macht, Differenzierungen und Vorurteile zu ermöglichen und Anstöße zur Entwicklung alternativer Handlungsmöglichkeiten in Ungleichheitsverhältnissen zu geben.
Das englische Wort „bias“ bedeutet Voreingenommnheit und Schieflage – diese beiden Begriffe sollen zeigen, dass der Ansatz nicht nur die Ebene individueller Vorurteile und Haltungen einzelner Personen fokussiert, sondern vor allem gesellschaftliche Macht- und Unterdrückungsverhältnisse – die in alle Situationen hineinragen und es somit keine herrschaftsfreien Räume gibt – in den Blick nimmt.
Im Unterschied zu anderen Ansätzen beziehen Anti-Bias-Workshops nicht auf eine spezifische Diskriminierungsform, sondern wenden sich an alle Menschen, die daran Interesse haben, die eigenen Perspektiven, Handlungsweisen und Positionierungen in ihrer Verstrickung mit gesellschaftlich vorherrschenden Selbstverständlichkeiten kritisch zu reflektieren.
Ich habe den Ansatz selbst im letzten Jahr in einer Weiterbildung kennengerlernt und habe Lust darauf, mich in einem feministischen Kontext mit anderen - euch - dazu auszutauschen. Ich bringe eine Reihe von Übungen mit, die wir gemeinsam machen können, um eine erste Idee von der Anti-Bias-Arbeit zu bekommen. Zusätzlich werde ich zwei bis drei kleine Inputs vorbereiten, so dass wir auch über den Ansatz an sich, seine Grundlagen und sein (emanzipatorisches?) Potential diskutieren können.
Welche_r vorher etwas lesen möchte: www.anti-bias-werkstatt.de